Der erfreuliche Abwärtstrend vom Jahresende bei der bundesweiten 7-Tage-Inzidenz ist vorbei. Den sechsten Tag in Folge meldete dies das Robert-Koch-Institut (RKI) am gestrigen Dienstag. Während im Osten Deutschands und im Freistaat Bayern die vor Weihnachten teils noch erschreckend hohen Inzidenzwerte langsam sinken, sind es nun drei Landkreise aus dem Norden Deutschlands, in denen die SARS-Cov2-Neuinfektionen laut dem Berliner Institut mit am höchsten liegen. Es sind dies der der Stadtkreis Bremen, der Landkreis Verden in Niedersachsen und Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Die zehn Landkreise mit der höchsten Zahl an Covid-Neuinfektionen liegen neben den drei genannten Bundesländern derzeit in Thüringen, Brandenburg und Sachsen.
Deutschlands nördlichstes Bundesland fordert daher wegen des aktuellen Infektionsgeschehens (u.a. gab es dort diverse Ausbrüche des Krankheitsgeschehens bei Disco-BersucherInnen), beim am Freitag stattfindenden Bund-Länder-Gipfel wieder zur „epidemischen Notlage von nationaler Tragweite“ zurückzukehren und eine solche zu beschließen. Dies sehe man auch darin begründet, so die Schleswig-Holsteinische Landesregierung, dass nach Einschätzung der Experten des Robert-Koch-Instituts die Fallzahlen tatsächlich höher liegen, als gemeldet. Auf seiner Internetseite schreibt das RKI seit dem Jahresanfang: „Während der Feiertage und zum Jahreswechsel ist bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen ist.“ Dies könne zu einem unvollständigen Bild der epidemiologischen Lage in Deutschland führen.
Kein bundesdeutscher Landkreis liegt laut dem Robert-Koch-Institut bei der 7-Tage-Inzidenz mehr über 1.000 Fälle pro 100.000 EinwohnerInnen. Spitzenreiter bleibt der Ilm-Kreis in Thüringen mit einem Wert von 644,8. Maßgeblich für die in Kürze anstehenden politischen Entscheidungen über weitere Beschränkungen ist aber auch die Hospitalisierungs-Inzidenz, also der Wert, wie viele von 100 000 EinwohnerInnen in den letzten sieben Tagen wegen Corona in Krankenhäuser eingewiesen werden mussten. Diese lag gestern bei 3,12 nach 3,62 am Montag. Zum Vergleich: Der bisherige Höchstwert lag bei rund 15,75 und zwar um die Weihnachtsztage 2020.
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(…unter Verwendung von Informationen des FOCUS)