Nach Jahrzehnten, in denen die Gefahr klein und der Sparzwang groß war, eignete sich die Bundeswehr kaum noch zur Landesverteidigung. Das soll sich ändern und dafür haben Bundeskanzler Scholz und Finanzminister Lindner die 100-Milliarden-Bazooka ausgepackt. Doch Geld allein reiche dafür nicht, schreiben Benedikt Becker und Thomas Steinmann für den STERN.
An der Nato-Ostflanke muss Deutschland Verpflichtungen einhalten: in Litauen führt die Bundeswehr ganz nah an Belarus einen multinationalen Nato-Gefechtsverband. Das geht nur, wenn man alles hat, was man dafür braucht. Damit nichts fehlt an Fahrzeugen und Munition, an Nachtsichtgeräten und Schutzwesten, sammelt die Bundeswehr für solche Einsätze Material aus allen Ecken der Republik zusammen. Dadurch entstehen Lücken anderswo, etwa bei Übungen. Da müsse schon mal ein schwarz angepinselter Besenstiel reichen, um ein Waffenrohr auf einem Panzer zu ersetzen, so die Journalisten.
Das Ausmaß der Scholz’schen „Zeitenwende“ manifestiert sich in einer Zahl. 100 Mrd. Euro sollen über ein Sondervermögen in die Bundeswehr investiert werden: in bessere Ausrüstung, modernes Einsatzgerät, mehr Personal. „So eine Chance bekommt die Bundeswehr nie wieder“, sagt der Vorsitzende des Bundeswehrverbands und wichtigster Interessenswahrer der Soldaten. Das Geld vernünftig zu nutzen sei „eine echt große Führungs- und Managementaufgabe“, heißt es. Denn der Milliardenregen allein wird die Mängel nicht beheben, schließlich gibt es ja noch das BAAINBw, das berüchtigte Beschaffungsamt der Bundeswehr.
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