Der nachweihnachtliche IT-Sicherheitsvorfall in Potsdam hat nicht nur Auswirkungen auf die Stadtverwaltung und deren Onlineangebot. Auch die Stadtwerke reagieren und verkaufen unter anderem keine Bahntickets mehr im Netz, wie SPIEGELonline berichtet. Spezialisten des Landeskriminalamts Brandenburg (LKA BRAND) hätten die Ermittlungen aufgenommen und gingen derzeit Hinweisen auf eine Cyberattacke gegen die Landeshauptstadt nach, so das Nachrichtenmagazin. Mit den Worten, im Moment deute viel darauf hin, dass es sich um einen Angriff handele, wird die Sprecherin des Polizeipräsidiums Potsdam zitiert. Klarheit bestehe jedoch noch nicht, wie es heißt, denn Drohschreiben mit Forderungen, wie sie bei Ransomware-Infektionen üblich sind, seien bislang nicht bekannt.
Bei SPIEGEL.online heißt es weiter, die IT-Fachleute des LKA seien im Kontakt mit der Stadt und im Austausch mit anderen Sicherheitsbehörden wie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Laut der Polizeisprecherin ermitteln die Spezialisten im Moment, wer hinter dem wahrscheinlichen Cyberangriff steckt und untersuchen auch, ob es Sicherheitslücken im System der Stadt gibt. Die Stadt hatte eigenen Angaben nach am Donnerstag die Internetverbindung der kompletten Stadtverwaltung gekappt, die seither nicht mehr via E-Mail erreichbar ist und nur noch eingeschränkt arbeiten kann. Zudem haben inzwischen auch die Stadtwerke Potsdam ihre Internet- und E-Mail-Verbindungen abgeschaltet. Dies sei eine rein vorsorgliche Maßnahme zur Gefahrenabwehr, die bis einschließlich Montag gelte, so das kommunale Unternehmen.