Mi. Jun 7th, 2023

Das Bonner Stadthaus ist seit 1978 der Sitz der städtischen Verwaltung der ehemaligen Bundeshauptstadt. In die Jahre gekommen stellt das mehr als 70 Meter hohe Gebäude am Berliner Platz die Stadt Bonn nun vor eine heikle Frage: Was ist preiswerter: ein Abriss mit darauffolgendem Neubau an der südlichen Grenze der Nordstadt oder eine Sanierung inm Bestand. Die Formulierung „nun“ ist jedoch nicht ganz zutreffend, da der Rat der Stadt inzwischen schon seit mehr als zehn Jahren über das Thema diskutiert.

Erbaut wurde das Stadthaus in den Jahren 1973 bis 1977, am 20. Mai 1978 wurde es schließlich eingeweiht. Die Baukosten beliefen sich seinerzeut auf insgesamt 182,5 Mio. DM. Vor 15 Jahren sollten u.a. die Brandmeldeanlage sowie die Elektrotechnik für 6 Mio. Euro erneuert werden, jedoch stellte sich in der Folg weiterer Sanierungsbedarf heraus. So sind etwa die Böden der Parkdecks schadhaft, was bereits zu Wassereinbrüchen in den darunter liegenden Magazinräumen des Stadtarchivs führte.

Da inzwischen auch der Bund Deutscher Architekten Bonn-Rhein-Sieg das Stadthaus als „hoffnungslos veraltet“ einstufte, favorisiert das Gebäudemanagement der Stadt inzwischen eine Komplettsanierung, den Bonns neu gewählte Oberbürgermeisterin Katja Dörner jedoch für falsch hält: sie wünsche sich einen Stadthausneubau an anderer Stelle und den Abriss des bisherigen Gebäudes aus, so Dörner.

Nun soll ein externes Fachbüro für rund 80.000 Euro eine Grundsatzentscheidung über den weiteren Fortgang des Gebäudekomplexes vorbereiten. Der Prüfauftrag läuft sechs Monate und in ihm sollen vorliegende Gutachten zu einem Gesamtbild über den baulichen Zustand des Gebäudes zusammengefasst und Bedarfe notwendiger weiterer Gutachten ermittelt werden, wie Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann berichtete. Daran schließe sich eine finale Bewertung der Ergebnisse an, so Hoffmann. Eine Alternative zur Sanierung wäre zum Beispiel ein Neubau auf dem Areal des früheren Landesbehördenhauses an der B9, das jedoch noch nicht der Stadt gehöre, für das es aber schon ein vorbereitetes Nutzungskonzept mit einem Technischen Rathaus inkl. bis zu 1500 Arbeitsplätzen gibt.

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Geschrieben von Im Westen was Neues und © 2022 für die Initiative VERWALTUNGSNETZWERK DEUTSCHLAND / www.verwaltungsnetzwerk.info