Fr. Mrz 29th, 2024

Der Deutsche Beamtenbund (dbb) geht nach eigenen Angaben von einer eklatanten Personallücke im öffentlichen Dienst aus. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) bezifferte der dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach die Personallücke mit 360.000 Beschäftigten. Dies sei die Einschätzung der 40 Mitgliedsgewerkschaften des dbb, so Silberbach, wobei nicht nur offene Stellen darunter seien, sondern auch den Personalbedarf, der sich durch neue Aufgaben ergebe. Der dbb-Bundesvorsitzende forderte von Bund, Länder und Kommunen angesichts der Welle von Pensionierungen mehr Stellen, eine Reduzierung der Arbeitszeit für Beamte und eine leistungsgerechte Bezahlung.

Allgemein zeigt sich der Deutsche Beamtenbund mit der Arbeit der Bundesregierung höchst unzufrieden. Er wundere sich bei der neuen Regierung über die Prioritäten, erklärte Silberbach. So spreche sich die Bundesinnenministerin über Equal Pay im Fußball und eine Frührente für Ehrenamtliche aus, anstatt endlich die Wochenarbeitszeit der Bundesbeamten zu reduzieren und eine langfristige Stellenplanung in der Verwaltung anzugehen, so der Gewerkschaftsvorsitzende gegenüber der FAZ.

Nach dem „Monitor öffentlicher Dienst“ des dbb von vor zwei Jahren arbeiten knapp 4,97 Mio. Beschäftigte bei Bund, Ländern und Kommunen. Zum Vergleich: 2019 waren es rund 4,88 Mio. und im Jahr zuvor 4,80 Mio., wobei das Personal der Länder mit rund 2,5 Mio. Beschäftigten den größten Anteil im ÖD ausmacht. Dahinter folgen die Kommunen mit 1,6 Mio. Beschäftigten, der Bund mit etwa 500.000 und auf die Sozialversicherungen entfallen knapp 400.000 MitarbeiterInnen. Da aber in den nächsten 10 Jahren die Zahl aufgrund der Pensionierung der Babyboomer-Jahrgänge rasant ansteige, forderte Silberbach eine langfristige Personalplanung in der Öffentlichen Verwaltung, die den demografischen Wandel berücksichtige.

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