Städte- und Gemeindebund-Chef Gerd Landsberg warnt in einem aktuellen Interview mit der BILD-Zeitung: „In den nächsten zehn Jahren scheiden 573.890 Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen aus. Das entspricht etwa 30 Prozent des Personals.“ Selbst mit Werbungs- und Bonus-Programmen sei diese Lücke nicht zu schließen, so Landsberg weiter. Es gebe schlicht nicht genügend junge Menschen.
Gerd Landsberg ging auch auf die Folgen der Entwicklung ein. Kommunen müssten zwangsläufig Leistungen kürzen, etwa beim Anspruch auf Kinderbetreuung, erklärte er der BILD, denn die mehr als 100.000 erforderlichen Erzieher könnten nicht kurzfristig eingestellt werden. Ebenso müssten Regelungen und Leistungen sowie Rechtsansprüche ausgesetzt oder aufgehoben werden, so der Chef des Städte- und Gemeindebundes im Interview.
Seinen Worten nach führe an Vereinfachung, Digitalisierung und Bürokratieabbau kein Weg vorbei, so Landsberg. Den Gesetzgebern in Bund und Ländern müsse klar sein, dass sie nicht mehr jeden Einzelfall regeln können, was zu „Regelungsdickichten“, führe die kaum mehr umsetzbar seien. Dies wiederum führe zwangsläufig zu pauschaleren Gesetzen, einfacheren Verfahren und weniger Ausnahmeregelungen, sagte Landsberg der Zeitung. Deshalb müssten zukünfig Standardleistungen in den Verwaltungen vom Bürger per Computer oder Smartphone abgerufen werden können, so der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der zugleich Geschäftsführendes Präsidialmitglied ist.