Fr. Mrz 29th, 2024

Dass man das Rad nicht neu erfinden muss, ist bekannt. So überrascht es auch nicht, dass Berufsschullehrerin Shabnam Staudt aus Jena den Hinweis des Onkels ihres Ehemannes bemerkenswert fand und ihn übernahm. Der hatte von der gezielten Kronenkorken-Sammlung in seiner Heimatstadt Neuwied am Rhein berichtet. und so reichte Frau Staudt die Idee vom Kronenkorkensammeln beim Jenaer Stadt-Projekt „Bürgerbudget“ ein. Nicht weniger als 32 Vorschläge von mehr als eintausend beteiligten BürgerInnen hatten sich als geeignet erwiesen für eine Abstimmung zur Umsetzung unter allen Jenaer Einwohnerinnen und Einwohnern.

Mit den Slogan „Kronkorken sammeln für den guten Zweck“ und den Worten „Kronkorken sind nicht einfach Müll, sondern ein wertvolles Gut, dass sich in Spenden umwandeln lässt“, hatte die Berufsschullehrerin ihre Projektidee beworben und seit diesem Jahr können in Thüringens zweitgrößter Stadt jegliche Metalldeckel von Flaschen und Gläsern auf den Wertstoffhöfen des Kommunalservice Jena (KSJ) abgegeben werden. Dafür stehen gekennzeichnete 240-Liter Sammelbehälter als sog. „goldene Schatzkisten“ bereit. Mit nur etwas Sammelleidenschaft kann sich nun jeder Einwohner / jede EInwohnerin (ob groß oder klein) an der Aktion beteiligen und zur Unterstützung regionaler Projekte beitragen. Gleichzeitig wird der Weg zum Recycling gesichert. Die Behälter werden in regelmäßigen Abständen geleert, ihr Inhalt verwertet und der Erlös der Kinderhilfestiftung Jena e. V. (= für das Kalenderjahr 2022; später kommen andere Einrichtungen in den Genuss des Erlöses) gutgeschrieben.

Martin Steglitz, für Marketing und Vertrieb beim städtischen Eigenbetrieb KSJ zuständig, fand Frau Staudts Vorschlag so bemerkenswert, dass dieser gar nicht erst mit zur Abstimmung gestellt wurde, sondern der Kommunalservice von sich aus die Realisierung übernahm. Nachdem zunächst erwogen worden sei, Sammeltonnen im Stadtgebiet aufzustellen, hat man sich nun für Sammelbehälter auf den beiden KSJ-Wertstoffhöfen in der Löbstedter Straße 56 und in der Emil-Wölk-Straße 13a entschieden. Betriebsintern will Kommunalservice Jena die Deckel in seiner Umschlaghalle dem Elektroschrott beigeben, wobei die getrennte Erfassung von Konservendosen-Deckeln ermöglicht werden soll.

KSJ-Chef Uwe Feige sieht das Sammel-Angebot als weiteren gedanklichen Baustein, um die KSJ-Philosophie zu bekräftigen: Abfall so sortenrein und so getrennt wie möglich zu erfassen. Da zeige sich das Große auch in Kleinen, so Feige: „Bei den Kronenkorken geht es schließlich um Weißblech mit Zinnbeschichtung – ein hochwertiges Material“. Und Martin Steglitz sieht seinen Mehrwert in dem neuen Angebot, dass sich bei den Wertstoffhof-Führungen von Kindergruppen die Sammelleidenschaft wohl noch vermehren lasse.

Geschrieben von und © 2022 für die Initiative VERWALTUNGSNETZWERK DEUTSCHLAND | www.verwaltungsnetzwerk.info

(…unter Verwendung von Informationen des Kommunalservice Jena – Foto: Shabnam Staudt mit KSJ-Werkleiter Uwe Feige)